Newsletter zur Munitionsknappheit
Bei vielen Jägern und Büchsenmacher wird die Munition knapp und die Lieferzeiten ziehen sich in die Länge.
Aber wo liegen die Gründe dafür?
Lange Lieferzeiten für Munition sind heute Alltag.
In Jagd-Fachgeschäften und bei Online-Händlern leeren sich die Bestände. Viele Jäger fragen sich:
Ist das eine Folge des Kriegsgeschehens im Osten?
Brancheninsider sagen nein, die Logistikströme und Lieferketten sind schon länger gestört.
Vor allem der US-Markt sorgt für eine Verknappung in Europa. Der gestiegenen Nachfrage stehen offenbar keine wachsenden Produktionskapazitäten gegenüber. Galt der Engpass bisher vor allem für die US-Kaliber .308 Winchester, sind inzwischen auch weitere Kaliber, wenn auch nicht alle, betroffen.
Und ein Ende ist nicht in Sicht.
Das Problem betrifft längst nicht nur die Fabrikmunition, sondern auch die Komponente. Die Lieferfristen für manche Produkte, z.B. Zündhütchen für Wiederlader, betragen mittlerweile rund ein Jahr.
Die aktuelle Munitionsknappheit verschärft sich auf allen Ebenen und trifft alle Gesellschaftsschichten. Nun beginnen die ersten grossen Waffenhändler, die Abgabe von Munition an zivile Benutzer streng zu rationieren. Grund dafür seien die gestiegenen Rohstoffpreise sowie die geringe Verfügbarkeit am Weltmarkt. Die Verknappung macht sich am Rohstoffmarkt klar bemerkbar, Anfang März schnellte der Kupferpreis erstmals auf über 10,984 Franken pro Tonne. Somit ist die Munitionsknappheit kein Zufall, verschiedene Munitionsmetalle wie die Messingsorte Tombak haben hohe Kupferanteile.
Wegen dieser akuten Knappheit steigen in der Schweiz, sowie auch weltweit, die Preise für einzelne Kaliber exponentiell an. Nicht nur die Büchsen-Munition ist betroffen, nein auch die Schrot-Munition erfährt zurzeit einen massiven Preisanstieg.
Die Prognose ist wenig erfreulich, europäische Marktteilnehmer rechnen nicht mit einer kurzfristigen Entspannung.
Jägergruss
Günter Stulz